Sonntag, 1. März 2015

Maracuja-Mango-Torte

Zum ersten Mal laktosefrei


Vergangenes Wochenende hat eine sehr liebe Freundin von mir ihren Geburtstag gefeiert und da habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, eine Geburtstagstorte für sie zu backen. Da meine Freundin aber an Laktoseintoleranz leidet, hatte ich mit dieser Torte meine Premiere beim Backen mit laktosefreien Produkten.
Und was soll ich sagen, laktosefreie Schlagsahne lässt sich genau so verarbeiten, wie normale Schlagsahne. Es hätte mich auch stark gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Was ja auch fatal wäre...


Allerdings war ich wirklich richtig geschockt, als ich gesehen habe, wie teuer laktosefreie Produkte im Vergleich zu normalen Milchprodukten doch sind: laktosefreie Schlagsahne 0,99 € im Gegensatz zu normaler Schlagsahne mit 0,39 €, laktosefrei Butter, die man, wie ich gelernt habe, eigentlich sowieso nicht braucht, weil darin am wenigsten, wirklich nicht nennenswert viel Laktose enthalten ist, mit 1,29 € im Vergleich zur normalen Butter mit 0,89 € oder 500 g laktosefreier Joghurt 1,69 € im Gegensatz zu derselben Menge Naturjoghurt, welche lediglich 0,56 € kostet. Beim Frischkäse habe ich mich dann gar nicht mehr getraut noch weiter nachzuschauen...
Aber natürlich waren mir für die Geburtstagstorte meiner liebsten Freundin keine Unkosten zu groß. ;-)


Jedoch würde ich, glaube ich, wirklich arm werden, wenn ich ebenfalls Laktoseintoleranz hätte, denn ich liebe Milchprodukte über alles! Morgens mein Müsli mit Joghurt, zwischendurch ein Frischkäsebrot oder einen Quark, Mittags Semmelknödel mit Champignon-Rahm-Sauce, Nudel mit Sahnesauce, meine über alles geliebten Kässpatzn mit extra viel Käse, eine cremige Suppe oder mal was Süßes wie Apfelstrudel oder Germknödel mit gaanz viel Vanillesauce, zur Nachspeise eine Tiramisu, eine Panna Cotta oder eine Mousse au chocolat - meine Freundin kann auch keine Schokolade mehr essen. Das würde ich nicht überleben!!! - Abends dann Tomate-Mozzarella oder ein Käsebrot und als Sonntagssüß eine schöne Torte oder eine leckere Tarte mit einer cremigen Füllung.
Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ein Großteil meiner Nahrung aus Milchprodukten besteht, was wahrscheinlich hauptsächlich damit zusammenhängt, dass ich nicht so der Wurstbrottyp bin.


Deshalb hoffe ich, dass ich auch in Zukunft keine Latktoseintoleranz entwickeln werde. Aber das kann man sich ja bekanntlich leider nicht aussuchen. Bei meiner Freundin ging das beispielsweise von heute auf morgen. Urplötzlich, aus heiterem Himmel war sie da. :-/
Darüber Hinaus ist es auch gar nicht so abwegig eine Laktoseintoleranz zu entwickeln, denn mit zunehmenden Alter nimmt die Laktaseproduktion bei Säugetieren im Vergleich zum Säuglingsalter ab. Dies geschieht jedoch von Bevölkerungsgruppe zu Bevölkerungsgruppe in unterschiedlich großem Ausmaß. Somit leiden in Deutschland wahrscheinlich nur zwischen 15-25% an Laktoseintoleranz, jedoch sind es im Vergleich dazu weltweit sogar 75%. Dies hängt wiederum damit zusammen, dass bei Populationen - ich spreche von Populationen, da dies nicht nur auf den Menschen zutrifft, sondern auch auf alle übrigen Säugetiere, wie bereits angeführt -, die seit langer Zeit Milchwirtschaft betreiben, auch im Erwachsenenalter noch genügend Laktase produziert wird. Das kann wiederum auf einen Selektionsvorteil zurückgeführt werden.  (Quelle: Wikipedia - Laktoseintoleranz)


Aber nun wieder genug fachgesimpelt, denn ich weiß, eigentlich wartet ihr ja nur darauf, dass endlich das Rezept für diese Tortentraum folgt. ;-)

Rezept: (adaptiert) Maracuja-Mango-Torte: Lisa Sweet Dreams: Frühlingslust - N°1/2015 (S. 22)


Zutaten(für 12 Stücke):
Für den Kokosbiskuit:
  • 3 Eier (Größe L)
  • 70 g brauner Zucker
  • 70 g Mehl
  • 2 gestr. TL Backpulver
  • 2 EL Kokosraspeln
  • Backpapier

Für die Maracuja-Mango-Sahne und den Maracuja-Mango-Spiegel:
  • 4 Maracujas
  • 700 g Mangopüree (2 - 3 vorgereifte Mangos)
  • Saft und Schale von 1 1/2 Bio-Limetten
  • 125 g Himbeeren
  • 4 + 3 Päckchen klarer Tortenguss (Ich habe Tortenguss verwendet, da ich mit Mangos und Gelatine bereits schlechte Erfahrungen gemacht habe.)
  • 3 Eiweiß (Eier Größe L)
  • 120 g Zucker
  • 350 g Schlagsahne (bei Bedarf laktosefrei)
  • 1 Päckchen Sahnesteif

Für die Verzierung:
  • 200 g weiße Kuvertüre
  • Bronze-Lebensmittelfarbpulver
  • Pinsel
  • Physalis
  • Himbeeren


Zubereitung:
Kokosbiskuit:
Zunächst den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen und eine Springform (Ø 24 cm) mit Backpapier auslegen.
Anschließend die Eier trennen.
Dann das Eigelb und den braunen Zucker dickcremig aufschlagen, bis sich der ganze Zucker aufgelöst hat.
Daraufhin das Mehl, das Backpulver und die Kokosraspeln in eine weitere Schüssel geben und vermischen.
Jetzt die trockenen Zutaten auf die Eier-Zucker-Creme geben und das Ganze verrühren. - keine Angst, falls ihr nun keine teigige Masse erhalten solltet, sondern eher kleine Brocken.
Dann das Eiweiß steif schlagen. Anschließend die Hälfte davon zum "Kokosteig" geben und mit dem Rührgerät unterrühren. Daraufhin die andere Hälfte des Eischnees ebenfalls zum Teig geben, aber dieses Mal vorsichtig unterheben.
Anschließend den Kokosbiskuitteig in die vorbereitete Springform geben, gleichmäßig darin verstreichen und ca. 20 Minuten im vorgeheizten Backofen backen. Wenn bei der Stäbchenprobe kein Teig mehr am Stäbchen kleben bleibt, den fertigen Biskuit wieder aus dem Ofen nehmen, vorsichtig aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.


Mangopüree:
Als Nächstes die Mangos halbieren, das Fruchtfleisch vom Kern lösen und aus der Schale schneiden.
Daraufhin 800 g Fruchtfleisch abwiegen, in eine Schüssel geben und mit dem Pürierstab fein pürieren.


Maracuja-Mango-Sahne:
Im nächsten Schritt die Maracujas halbieren, das Fruchtfleisch herauslösen und durch ein Sieb streichen.
Dann zunächst die Himbeeren waschen und für später beiseitelegen.
Nun die Limette heiß abwaschen, die Schale mit einer Reibe abreiben und den Saft auspressen.
Anschließend den Maracujasaft, 700 g Mangopüree, die Limettenschale und den Limettensaft gemeinsam mit 4 EL Wasser in eine Schüssel geben und verrühren.
Nun die Hälfte des Pürees in einen Kochtopf geben und 4 Päckchen klaren Tortenguss mit einem Schneebesen einrühren. Anschließend das Ganze unter ständigem Rühren auf dem Herd erwärmen und kurz aufkochen. Wenn das Püree anfängt zu gelieren, den Topf wieder vom Herd ziehen und das Fruchtpüree etwas abkühlen lassen. Dabei öfters umrühren.


Während das Püree abkühlt, die Eier trennen, dann das Eiweiß gemeinsam mit dem Zucker in eine Schüssel geben und ca. 8 Minuten mit dem Rührgerät aufschlagen, bis sich der Zucker komplett gelöst hat und die Masse steif ist.
Daraufhin die Sahne ebenfalls steif schlagen.
Als nächstes das lauwarme Furchtpüree in eine weitere Rührschüssel geben, die Hälfte der Sahne dazugeben und beides verrühren. Dann die andere Hälfte der steifgeschlagenen Sahne ebenfalls hinzugeben und diese Mal vorsichtig unterziehen.
Jetzt den steifen Eischnee ebenfalls zur Fruchtsahne geben und vorsichtig unterheben.
Anschließend das Backpapier vom Kokosbiskuit entfernen, diesen auf eine Tortenplatte setzten, mit dem Päckchen Sahnesteif bestreuen und um den Tortenboden im gleichmäßigen Abstand zum Rand einen Tortenring (Ø 26 cm) stellen.
Jetzt so viel von der Maracuja-Mango-Sahne auf den Biskuit geben, bis dieser nach dem Verstreichen gleichmäßig davon bedeckt ist.
Dann die Himbeeren darauf verteilen und anschließend die restliche Sahne draufgeben und gleichmäßig verstreichen.
Nun die Torte für ca. 2 Stunden im Kühlschrank kalt stellen.


Maracuja-Mango-Spiegel:
Nun das übrige Fruchtpüree in einen Kochtopf geben und mit den restlichen 3 Päckchen klaren Tortenguss verrühren. Anschließend das Ganze wieder auf dem Herd erwärmen und aufkochen, bis es zu gelieren beginnt, dann den Topf wieder vom Herd ziehen und das Püree unter gelegentlichem Umrühren abkühlen lassen.
Dann die Torte aus dem Kühlschrank holen, das lauwarme Fruchtpüree draufgeben und gleichmäßig verstreichen.
Daraufhin die Torte wieder zurück in den Kühlschrank stellen und dort mindestens 2 Stunden, aber am besten über Nacht kalt stellen.


Verzierung:
Jetzt die weiße Kuvertüre langsam über einem 40°C warmen Wasserbad schmelzen.
Das Backpapier auf einen kalten Untergrund legen - Ich bin dazu nach draußen auf unsere Terrasse gegangen, da es bei uns im Haus zu warm war. - und die geschmolzene Kuvertüre darauf streichen und fest werden lassen.
Anschließend die weiße Kuvertürenplatte mit einem Messer in kleine Quadrate (3,5 x 3,5 cm) schneiden, dann vom Backpapier lösen und auf einen weiteren Backpapierbogen legen.
Nun auf die Quadrate mit Hilfe eines Pinsels den Bronze-Lebensmittelfarbpuder auftragen.
Die fertigen Schokoladenquadrate im Kühlschrank aufbewahren, bis es weiter geht, damit sie nicht wieder weich werden oder sogar schmelzen.


Als Nächstes die Physalis und die Himbeeren waschen.
Dann die Torten wieder aus dem Kühlschrank holen, mit einem Messer vorsichtig aus der Form lösen und den Tortenring entfernen.
Schon kann die Torte mit den bronzefarbenen Schokoladenquadraten und den Früchten verziert werden.
Anschließend die Torte bis zum Verzehr im Kühlschrank aufbewahren.

"An Guad'n!"


Die Torte schmeckt wirklich gut und alle Partygäste, die von ihr ein Stück probiert haben, inklusive dem Geburtstagskind waren mehr als nur begeistert. Allerdings muss ich ehrlich gestehen, war ich ein bisschen enttäuscht vom Geschmack der Torte. Versteht mich bitte nicht falsch, sie hat gut geschmeckt. Aber mir persönlich hat das gewisse Etwas gefehlt, der Kick. Naja, vielleicht bin ich auch einfach schon zu sehr verwöhnt von den anderen Torten, die ich bereits gebacken habe oder ich schmecke einfach amliebsten meine allerliebsten Lieblingsfrüchte, nämlich Beeren aller Art - Erdbeeren, Blaubeeren, Himbeeren, Brombeeren.... - , in meinem Backwerk. Aber Geschmäcker sind bekanntlich und zum Glück auch verschieden.
Den anderen hat die locker-leichte, cremige und natürlich laktosefreie Maracuja-Mangos-Sahne mit Himbeeren zwischen dem durch den Limettensaft spritzig-frischen Maracuja-Mango-Spiegel und dem luftig-leichten Kokosbiskuit, welcher mir von der ganzen Torte am besten geschmeckt hat - der war wirklich richtig gut! - , fantastisch geschmeckt und das ist die Hauptsache! ;-)
Falls ihr jetzt Lust auf noch mehr Torten bekommen haben solltet, habe ich zu guter Letzt noch meine drei liebsten Torten aus dem Archiv für euch: ;-)

Ich wünsche euch ein schönen, ruhigen Sonntagabend und einen guten Start in die neue Woche!


Liebe Grüße & Servus

Eure Niki